Vor fast zwei Jahrzehnten fesselte mich die Schönheit, Transparenz und Vielfalt der Farben des damals alltäglichen Massenproduktes. Ich hatte in den Plastikstrohhalmen mein Material gefunden. Ich war begeistert und wie sich später herausstellte, wusste ich nicht, welche vielfältige Möglichkeiten sich für mich eröffnen würden. Es wurde zu einer Quelle der Inspiration und entfesselte meine Kreativität.
Ursula Buchegger

TERMINE
VERNISSAGE am 07. Mai 2024 | 19:30 Uhr beim Alten Waschhaus mit Podiumsdiskussion „Die Bedeutung von Kunst im öffentlichen Raum“ [Ordnung und Kultur; Dagmar Waizenegger, Leiterin des Fachbereichs Kunst und Kultur; Barbara Landwehr, Leiterin Fachbereich Planen Entwickeln Liegenschaften; Ursula Buchegger, Künstlerin & Moderation: Herr Dr. Walter Springer, Kunsthistoriker]
MEET THE ARTIST am 11. Mai 2024 | 18:30 Uhr im Alten Waschhaus
APEROL MIT URSULA am 04. Juli 2024 | 18:30 Uhr im Alten Waschhaus
Das von Mai bis Oktober 2024 stattfindende Installationsprojekt “Mit neuen Farben” mit Plastiken von der Tübinger Künstlerin Ursula Buchegger rückt die historische und gegenwärtige Verflechtung der drei Institutionen Altes Waschhaus, Hölderlinturm und Burse in das allgemeine Bewusstsein der Stadt Tübingen.
Die Verwendung von Strohhalmen verleiht den multidimensionalen Kunstwerken darüber hinaus eine besondere Symbolik: In einer Welt, die zunehmend von der Problematik des Plastikverbrauchs betroffen ist, stellt Bucheggers Werk eine kraftvolle Reflexion über unsere Beziehung zu Materialien und Umwelt dar.
Eine Begleitausstellung im Innenraum des Alten Waschhauses zeigt ab Juli bis Oktober 2024 kleinere Objekte der Künstlerin.
Organisation Kosmos e.V., KuneProjects & Herma Klar



Wie sind Hölderlinturm und Garten, die Burse und das Waschhaus miteinander verbunden?
Was Insidern klar ist, möchte das Gemeinschaftsprojekt zwischen KuneProjects, dem Museum Hölderlinturm und Kosmos e.V. durch die Installationen von Ursula Buchegger ins allgemeine Bewusstsein rücken. Historisch gesehen war der Turm über Jahrzehnte Hölderlins Zuhause. In der Burse, der ersten Tübinger Klinik, war Hölderlin Patient und das Waschhaus war wichtig zum Erhalt der Klinikinfrastruktur.
Im Jahr 2024 haben alle drei Gebäude eine andere Funktion: In der Burse sind Institute der Universität untergebracht, Turm und Garten sind als Museum ein wichtiger Erinnerungsort an den bedeutenden Poeten und das Alte Waschhaus wird als Kulturraum und Café genutzt. Dabei verbindet der Bursaplatz die drei denkmalgeschützten Gebäude und die in ihnen untergebrachten Institutionen.
Die Ausstellung mit Installationen (sowie Objekten im Innenraum) von Ursula Buchegger wird die oben angesprochenen Verflechtung verdeutlichen sowie die Attraktivität des Platzes erhöhen und in den Fokus der Stadtgesellschaft rücken.
Plastik & Umwelt
Über die Jahre wurde die Herstellung und Verwendung von Plastik und Verpackungsmaterial zunehmend hinterfragt. Es kam zum Verbot durch die EU und dem Stopp der Produktion von Trinkhalmen.
Meine Installationen erregen in diesem Kontext schon auch mal die Gemüter. Trotz aller Ästhetik und Freude tauchen Fragen auf: Wann ist der Gebrauch von Plastik sinnvoll? Wann verzichtbar?
Ursula Buchegger
Bucheggers Werke werfen einen provokanten Blick auf die kontroverse Diskussion rund um Plastik und Umwelt, indem sie sich einer unkonventionellen Materialwahl bedient: Plastikstrohhalme.
In einer Welt, die von Plastik dominiert wird und sich zunehmend den Herausforderungen des Umweltschutzes stellen muss, fordert Buchegger die Betrachter*innen dazu auf, ihre Perspektiven zu überdenken. Ihre Installationen aus Plastikstrohhalmen sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern dienen auch als kraftvolle Erinnerung an die Auswirkungen unserer Konsumgewohnheiten auf die Umwelt.
Die scheinbar endlosen Streifen von Strohhalmen, die Buchegger zu kunstvollen Formationen arrangiert, symbolisieren die Überflutung unserer Ökosysteme mit Plastikabfällen. Durch die Verwendung dieser alltäglichen Gegenstände als künstlerisches Medium lädt sie die Betrachter*innen ein, über die Bedeutung von Konsum, Wegwerfkultur und Nachhaltigkeit nachzudenken.
Bucheggers Installationen sind jedoch keine Anklage gegen den übermäßigen Einsatz von Plastik, sondern vielmehr eine Feier der Möglichkeit zur Transformation. Durch die Umwandlung von etwas scheinbar Nutzlosem in Kunstwerke verleiht sie den Strohhalmen eine neue Bedeutung und fordert uns auf, kreativere und verantwortungsbewusstere Lösungen für unsere Umweltprobleme zu finden.
Durch die Kombination von Ästhetik und sozialer Botschaft fordert Ursula Buchegger uns alle dazu auf, gemeinsam nach neuen Wegen zu suchen, um unsere Welt mit frischem Blick und neuen Farben zu betrachten.
DIE KÜNSTLERIN

Ursula Buchegger bevorzugt als Material Plastiktrinkhalme. Mit ihren filigranen
und zum Teil doch großformatigen Installationen möchte sie den Betrachtenden „eine neue Perspektive bieten, eine Erinnerung daran, dass Schönheit überall zu finden ist – selbst in den banalsten und unerwarteten Materialien“. Bucheggers unkonventionelle Kreationen kommunizieren mit
ihrer Umgebung. Sie stehen in wechselseitigem Austauschprozess und ermöglichen ein Zusammenspiel mit baulichen und natürlichen Gegebenheiten, etwa den denkmalgeschützten historischen Gebäuden am Bursaplatz und den Platanen, die als Naturdenkmale bewertet werden.
Ursula Buchegger ist in ihrem Kunstschaffen Autodidaktin. Sie lebt und arbeitet
seit 50 Jahren in Tübingen.
DIE INITIATOREN
Die Kulturagentur KuneArts GmbH ist ein Kunsthistoriker:innen-Kollektiv. KUNE bietet Dienstleistungen rund um den Themenbereich Kultur an. Für
Kulturinstitutionen und Darstellende Künstler:innen übernimmt die Agentur das Ausstellungsmanagement, das Erstellen von Publikationen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und anderes mehr.
Ziele von KUNE sind: das breite, freie Kulturangebot in der Region auf vielfältige Weise zu unterstützen, den Zugang zu Kunst zu erleichtern und ein breites Netzwerk und Wissen aufzubauen und zu teilen.


Kosmos ist ein gemeinnütziger Verein, dessen Ziel es ist, die urbane Kultur
mitzugestalten und zu fördern. Kosmos möchte öffentliche Orte in Tübingen zu
Begegnungsräumen für alle (um)gestalten: Nach der Vorstellung des Vereins
kann das durch Mitmachangebote und Events gelingen, die zu Austausch und
Vernetzung anregen sowie die Inklusion fördern. Als Beispiele für eine
gelungene Umsetzung dieser Idee und die Bandbreite des Engagements von
Kosmos können gelten, der Popup-Garten beim Güterbahnhof und das Café
Altes Waschhaus am Bursaplatz. Vor allem das Waschhaus mit seinen
Veranstaltungen und Ausstellungen ist zu einem kreativen Treffpunkt
geworden.
UNSERE FÖRDERPARTNER

Wir bedanken uns recht herzlich bei unseren Förderpartner:
Der Stadt Tübingen & dem Museum Hölderlinturm | Kunstförderung Ritter Sport | Der LBBW | Der Kreissparkasse Tübingen
